„Printed Casting“ und „Digital Warehouse“ sind mittlerweile eine echte Alternative zum Hohlformguss mit Holzmodellen

Fertigung kleiner Gussserien im Handformguss mit Holzmodellen wird immer unwirtschaftlicher und ist die Ursache für das Verschwinden vieler Gießereien im Stückgewichtsbereich bis 10.000 kg. Damit lassen sich kaum noch auskömmliche Preise und Mengen am Markt erzielen.

Mittlerweile bietet „Printed Casting“ eine echte Alternative. Dabei werden die Sandformen und -kerne direkt in einem 3D-Sanddrucker erzeugt und mit dem gewünschten Gusswerkstoff abgegossen, sei es Eisen, Stahl, Aluminiumlegierungen oder Kupfer, auch für Stückgewichte von mehreren Tonnen. Modelle werden nicht mehr benötigt. Kunden stellen dazu entweder den 3D-Datensatz des gewünschten Gussteils zur Verfügung oder lassen den Gießer einen entsprechenden Datensatz aus den 2-D Zeichnungen digitalisieren. Gusstücke, für die gar keine Daten mehr vorhanden sind, können durch Reverse Engineering, also die digitale Vermessung mit einem Scan und Rückführung als 3D-Datensatz, erstellt werden. Der Guss kann dann in wenigen Tagen mit den Daten aus dem „digital Warehouse“ produziert werden. Auch noch nach vielen Jahren, quasi auf Knopfdruck mit wenigen Klicks. Damit lassen sich Werkzeug- und Modellbestände ganz einfach digitalisieren. Insbesondere die Modelle für Ersatzteile oder nur selten nachgefragte Gussstücke.

Die Herstellung von Holzmodellen und deren Lagerung mit meist hohen Anforderungen an die Umgebungsbedingungen entfällt damit vollständig. Es fallen auch keine Kosten für Lagermiete, Versicherung und den Erhalt der sensiblen Holzmodelle mehr an. Gleichzeitig erhält man mit dem „Printed Casting“ neue zusätzliche Freiheiten. Gussteile können auch nachträglich jederzeit verändert werden, da nur ein Datensatz angepasst werden muss. Und es sind Geometrien möglich, wo klassische Modelle an ihre Grenzen stoßen, etwa bei der Umsetzung topologieoptimierter Bauteile.

Gegenüber dem klassischen Hohlformguss bietet „Printed Casting“ neben der kurzen Lieferzeit, dem Entfall des Holzmodelles inklusive der aufwändigen Lagerkosten und Lagerlogistik eine Reihe weiterer Vorteile: In der Serie gibt es keine Maßabweichung mehr von Stück zu Stück, etwa durch Abnutzung des Holzmodells. Der Lieferrhythmus wird nicht mehr durch Modellreparaturen unterbrochen.

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