Römheld & Moelle hat zum zweiten Mal einen ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht für die Gießerei vorgelegt. Er basiert auf den Standards des Deutschen Nachhaltigkeitskodex und ist hier einsehbar.
Im zweiten Berichtsjahr wurden insbesondere die Grundlagen für eine Dekarbonisierungsstrategie geschaffen, die das Setzen fester, wissenschaftsbasierter Reduktionsziele ermöglicht.
Zugleich hat Römheld & Moelle bei der Reduktion seiner direkten Treibhausgasemissionen (Scope 1 & 2) zwischen 2022 und 2023 signifikante Fortschritte gemacht.
Scope 1 & 2 um mehr als 90% gesenkt
Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Emissionen in Scope 1 und 2 im Berichtsjahr 2023 um knapp 10.000 t CO2e gesenkt werden, was einem prozentualen Rückgang von 91,59 % entspricht.
Grund hierfür sind insbesondere Einsparungen beim Gasverbrauch durch Prozessoptimierungen, aber vor allem der Umstieg auf 100 % Grünstrom.
Zur umfassenden Ist-Analyse der Treibhausgasemissionen im Berichtsjahr 2023 gehörte zum ersten Mal auch die (schwierigere) Erhebung der Emission im Scope 3 (indirekte Emissionen). Dabei zeigte sich, dass mehr als 40 % der zu bilanzierenden Emissionen mit eingekauften Waren in Verbindung stehen.
Das systematische Angehen auch dieser, schwieriger zu beeinflussenden, Emissionsquellen wird nun Teil der sich in der Entwicklung befindenden Dekarbonisierungsstrategie sein.
Überzeugungsarbeit mit System
Die Senkung der Scope 3-Emissionen geht nicht ohne den Dialog mit Lieferanten. Zur Vorbereitung spezifischer Maßnahmen läuft bei Römheld & Moelle seit 2022 das Projekt „Nachhaltigkeit im Einkauf“. Im Berichtsjahr wurde etwa der Verhaltenskodex für Lieferanten angepasst und um wichtige Nachhaltigkeitsaspekte, wie Dekarbonisierung und verantwortungsbewusste Rohstoffbeschaffung, ergänzt.
Im Jahr 2024 finden dazu Lieferantenaudits der Top-Lieferanten statt. Im Rahmen der Audits sollen folgende Aspekte betrachtet werden:
Verankerung von Nachhaltigkeit in Unternehmensleitlinie und/oder -strategie
Klare Zuständigkeiten hinsichtlich Nachhaltigkeit
Ermittlung einer Treibhausgasbilanz (nach internationalen Standards)
Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts (nach anerkannten Standards)
Kontinuierliche Verbesserung durch SMARTe Ziele in allen drei Nachhaltigkeitssäulen (Ökonomie, Ökologie und Soziales) und Umsetzung entsprechender Maßnahmen
Christoph Althausse, Geschäftsführer bei Römheld & Moelle, erklärt: “Gießereien können als energieintensive Betriebe einen wichtigen Beitrag beim Erreichen von Klimazielen leisten. Als mittelständische Gießerei können wir zeigen, dass man dazu nicht groß sein muss.”
“Die regelmäßige Berichtspraxis war ursprünglich hauptsächlich als Selbstkontrolle gedacht, entwickelte aber schnell ihre eigene Dynamik. Nach zwei Jahren zeigt sie uns, wie schnell man Fortschritte machen kann. Nachhaltigkeitsarbeit ist nie abgeschlossen, aber sie wird jedes Jahr einfacher. Man baut auf dem letzten Jahr auf, lernt, vertieft. So wird das nachhaltige Wirtschaften zur zweiten Natur. Auch in der Gießerei.”